Bolivien - Land und Leute

Für kurze Zeit herrschten die Inkas im westlichen Teil Boliviens und haben deutliche Spuren im Land und der Kultur hinterlassen. Diese Ruine bei Sipe Sipe kontrollierte einst das Tal. Heute ist Incaracay im Vergleich mit der nahen Stadt Cochabamba total unwichtig. Nur wenige Touristen klettern den Weg zur Ruine.
Die Festung Incallajta war einiges grösser angelegt, mit der grössten Halle, die die Incas hinterliessen. Incallajta war Teil der Grenzsicherung und sollte die kriegerischen Stämme der Ebenen und Wälder aus dem Reich halten. Aber wie beim amerikanischem Raketenabwehrsystem, wurden auch hier viel Mittel zur Abwehr eines Feindes benutzt, der dann schliesslich nicht die grösste Gefahr bot.
Auch heute haben Krieg und Waffengewalt eine enorme Bedeutung in Bolivien. Wie in vielen Dritte-Welt-Ländern, ist das Militär ein Symbol der Unabhängigkeit und der Ambitionen des Staates. Auch wenn die Ausrüstung im Vergleich zu manchen entwickelten Ländern nicht sehr gut ist, werden doch hohe Summen für die Armee ausgegeben. In vielen Paraden marschieren Soldaten durch die Städte und zeigen so die militärische Macht Boliviens. Nicht dass Boliven stolz auf seine Armee sein könnte: in allen Kriegen hat es bisher sehr viel Land verloren.
Der Wehrdienst, den die Reicheren vermeiden können, ist in Bolivien der Übergang vom Jungen zum Mann. Aber dieser Übergang ist nicht einfach, wenn man Geschichten über die Zeit im Wehrdienst hört.
Unter anderem hat Bolivien in den Kriegen auch seinen Zugang zum Meer verloren. Denoch hat es eine Marine. Am Titicacasee liegt ihr Hafen - ein paar Schnellbote und einige Kasernengebäude. Doch das Motto "Bis zum Meer" mach klar dass man immer noch von einem Hafen am Meer träumt. Denn Bolivien hat diese Trennung vom Meer nie verkraftet. Die Politik und Rhetorik ist immer noch von ihr bestimmt. Deshalb auch eine gewisse Abneigung Chile gegenüber. Irgendwie kommt es ihnen nicht in den Sinn, dass eine gut Infrastruktur, kluge Logistik und vorteilhafte Abkommen die Trennung heutzutage wirtschaftlich überbrücken könnten.
Aber die Bolivianer widmen ihre Energie auch einem anderen Wettkampf, dem Nationalsport Fussball. Es wird überall gespielt, auch von werdenden Priestern im Seminar.
In Bolivien werden auch viele Feste gefeiert. Sie bestimmen den Kalender und bieten einen Ausweg aus dem oft nicht sehr erfreulichen Alltag. Die Wirtschaft wird auch angekurbelt, da bei jedem Fest Verkäufer Essen und billige Waren anbieten. So auch hier: Verkäufer in den Strassen von Quillacollo während des Festes zu Ehren der Jungfrau von Urkupiña.
Mit ausgestreckten Armen steht der Cristo de la Concordia über Cochabamba. Die Statue ist ein wenig höher als die von Rio de Janeiro. Besucher von ganz Bolivien und sonstwo aus der Welt pilgern den Hügel hoch. Eine Seilbahn macht den Aufstieg einiges einfacher. Natürlich muss man sich vor der Statue fotografieren lassen, aber der Blick über die Stadt von hier ist auch nicht übel. Man kann auch den Christus von innen erklimmen - allerdings kann man nur bis zum Herzen vordringen, nicht bis zum Kopf.
Ausserhalb der Stadt auf dem Land kann man diese Häuser aus Lehm sehen. Sie sind hier sowie in den ärmeren Vierteln der Städte das Standardhaus. Das Dorf ist in einem Bergtal, nahe des Baches und der Strasse. Hier werden auch die Felder in mühsamer Arbeit mit Hilfe von einfacher Irrigation angebaut. Weiter oben an den Hängen werden Tiere geweidet. Hier sind man auch Spuren eines Brandes, der hier vor kurzem über die Gipfel ging.
Bolivien hat eine grosse Vielfalt von Landschaftsformen. Hier eine Schlucht bei Potosí die hier die Hügel durchschneidet. Das Wasser des Bachs ist silber-braun, von den Minen der Gegend verseucht.
Der Salar von Uyuni ist ein einzigartiges Salzmeer hoch in den Anden. Es erstreckt sich über Tausende von Quadratkilometern und hat so eine grössere Fläche als mancher kleine europäische Staat. Das Wasser wird von einer meterdicken Schicht aus Salz bedeckt. Die strahlend weisse Oberfläche reflektiert die Sonne mit hellem Licht. Tiere und Pflanzen findet man nur an den Rändern und auf den Inseln, die an vielen Orten auftauchen. Wenn man was Bewegliches sieht sind es meist die Geländewagen, die Touristen über den Salar fahren.
Der Blick von der Isla del Pescado, so benannt da sie wie ein Fisch aussieht, nicht wegen reichen Fischgründen.
Salar beim Sonnenuntergang. Das Spiel der Farben lässt sich nur Schlecht mit dem Fotoapparat festhalten.
Vom Ufer des Salar heben sich die Hänge eines Vulkans in die Höhe. Seine Farben bieten einen Kontrast mit der weissen Salzfläche.
Die tiefer gelegenen Gegenden im Osten sind mit ihrem Grün und der roten Erde wieder ganz anders. Die Hitze hier kann nicht nur die Nächte schier unerträglich machen. Die Konstruktion dieses Hauses in der Chapare-Region deuten auf viel Regen aber sonst keine grosse Kälte.
Weiter Richtung Brasilien wandern diese Rinder gemächlich gleichermassen in den Strassen der Ortschaften sowie in der weiten steppenähnlichen Gegend.